Aktuelles
Es gibt seit einiger Zeit wieder Positives zu berichten.
Wir haben als
ONG unsere Genehmigung zurückerhalten, einen Container zu schicken und mit
einer Gruppe unseres Vereins das Projekt dort zu besuchen und zu arbeiten.
Leider gilt das noch nicht für medizinische Berufe, dieser Antrag liegt fertig
formuliert beim zuständigen Gesundheitsminister und wurde bisher nicht
beantwortet.
Anfang Juli dieses Jahres haben wir den Container für Dow-Bodié gepackt. Es wurden vor allem Material für Instandsetzungsarbeiten, z.B. ein termitensicheres Erdkabel für Strom, zwei neue Wasserbehälter aus Edelstahl für das Trinkwasser, kleine Photovoltaikanlagen - ähnlich unseren Balkonkraftwerken - für die Lehrerwohnungen geladen. Dabei waren auch jede Menge Schulmaterial, Bücher, Material für das Gesundheitszentrum und vieles mehr. Sehr sorgfältig musste vermieden werden, dass keine Medikamente, Spritzen, Infusionen und ähnliches dabei waren, denn das zu schicken, ist uns weiterhin untersagt. Die Fahrt des Containers dauerte wie gewohnt etwas 6 Wochen, doch danach kam eine echte Geduldsprobe auf uns alle zu. Die Ursachen der Verzögerungen lagen vor allem bei der Administration des Hafens und des Zolls. Außerdem ist der Containerhafen von Conakry völlig überfüllt. Mitte Oktober kam er endlich aus dem Hafen und wurde sofort Richtung Dow-Bodié transportiert. Das war eine große Herausforderung, denn die Straßen sind durch die sehr heftigen Regenfälle in völlig desolatem Zustand, sowohl die Asphaltstraßen als auch die Pisten. Wir sind sehr froh, dass es keinen Unfall gab und Menschen und Container nach zwei Tagen heil im Dorf ankamen. Die Ankunft war ein vielbeachtetes Ereignis und viele hofften, dass sich im Container die ersehnten Medikamente befinden würden und die deutschen Ärzte bald kommen werden. Diese Hoffnung teilen wir mit ihnen, wohl wissend, wie dringend nötig die Medikamentenversorgung ist. Die intensive Arbeit der Lehrer zeigte auch im vergangenen Schuljahr ihre Früchte: von 43 SchülerInnen der 6. Klassen haben 33 die Abschlussprüfung geschafft, die Hälfte davon sind Mädchen. Alle gehen jetzt auf das weiterführende Collège. Insgesamt besuchen zurzeit ca. 261 Kinder die Schule in Dow-Bodié.
Ebenfalls sehr Erfreuliches gibt es von den Schwesternhelferinnen zu berichten. Drei von ihnen machen jetzt ihr Abitur nach, andere lassen sich weiterbilden zur staatlich geprüften Krankenschwester, wieder andere haben Arbeit in Gesundheitszentren gefunden.
Wie bereits oben erwähnt, liegt unser Antrag auf Zulassung für unser medizinisches Engagement noch beim Gesundheitsministerium. Am 21. September wurde im Land über eine neue Verfassung abgestimmt. In der Zeit vorher gab es viele Wochen dazu eine große Wahlkampagne. Laut dieser Verfassung kann sich der jetzige Präsident zur Wahl stellen. Diese so oft verschobene Präsidentenwahl soll auf dieser Grundlage am 28.12.25 stattfinden. Bis dahin gibt es auch in den Ministerien offenbar kein anderes Thema, sodass wir erneut auf die Bearbeitung unseres Antrages warten müssen.
Aber wir können trotzdem mit der Arbeit beginnen. Am 8. Januar 2026 fliegt eine Gruppe mit drei Handwerkern und einer Lehrerin für 10 Tage nach Guinea, um in Dow-Bodié zu arbeiten. Eventuell werden sich noch 2-3 weitere Personen anschließen. Wir sind sehr froh, dass wir wieder starten können!
Dieses Jahr hatten wir überraschend viele Kosten durch den Container, denn die Betreiber des Hafens haben die Preise enorm erhöht. Dank der regelmäßigen Spenden ließen sich diese unerwarteten zusätzlichen Kosten bewältigen.
Das Projekt hat die Durststrecken sehr gut überstanden und die Mitarbeiter halten tapfer die Stellung.
Wir wünschen eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und alles Gute für 2026!
Dr. Monika Böske,
1. Vorsitzende Dr. Claudia Müller, Kassiererin
P.S.: Neue Fax-Nummer: 0931/6192430
Fotos:
Luftbilder des Gebäudekompexes. Container wird in Deutschland geladen. Container trifft in Dow-Bodié ein. Waren werden ausgepackt und sortiert. Lehrerkollegium. Mitarbeiter des Gesundheitszentrums. Situationen im Klassenzimmer. Freude über die neuen Rucksäcke.
