Aktuelles
In
diesem Jahr läuft vieles anders auf dieser Welt, vor allem der Pandemie, aber
auch politisch bedingten ungewissen Zeiten an vielen Orten geschuldet. So auch
in Guinea, wo das Coronavirus ebenso unterwegs ist wie überall. Es gibt dort
jedoch weniger Tests, es fehlen die Möglichkeiten medizinischer Versorgung. Wie
überall in der sogenannten dritten Welt bedeutet ein Lock down in diesen
Ländern, dass sehr viele Menschen nichts zu essen habe, die Armut insgesamt
dramatisch zunimmt. In Guinea hat man die Zeit der Ebola-Krise nicht vergessen.
Es starben viele Menschen am und wegen des Virus. Damals hatten wir bereits
einmal unsere jährliche Reise nach Dow-Bodié abgesagt. Jetzt wird es wieder so
sein müssen, was uns sehr betrübt.
Umso
erfreulicher ist es, über Frau Diallo zu erfahren, dass der Patientenstrom nach
anfänglichem Zögern wieder volle Fahrt aufgenommen hat, die Kranken wenden sich
in großer Zahl an unser Team vor Ort. Manche Medikamente und Materialien werden
knapp, sind pandemiebedingt nicht zu bekommen, auch hier in Deutschland nicht.
Nur schleppend kommt der Nachschub in Gang. Die Mitarbeiter in Dow-Bodié halten
stand und behelfen sich mit den verfügbaren Mitteln. Seit Beginn der Pandemie
wurde im Gesundheitszentrum ein Hygienekonzept erarbeitet und bis heute
durchgeführt. So gibt es viele Wasserbehälter zum Händewaschen und
Desinfizieren, die Temperatur wird gemessen, die Mitarbeiter sind mit
Handschuhen und Masken ausgestattet. Wir werden in nächster Zeit auch wieder
Medikamente und Material schicken können, diesmal per Flugzeug, denn für einen
Container sind die Straßen in einem zu schlechten Zustand und die allgemeine
Sicherheitslage zu ungewiss. Derzeit braucht man für den Weg von Conakry nach
Dow-Bodié drei Tage. Sonst waren es für die 360 Kilometer immerhin auch schon
zwölf Stunden. Die Straßen sind besonders durch die Regenzeit in einem
katastrophalen Zustand.
Die
instabile Sicherheitslage ist durch die umstrittene Wahl des Präsidenten
bedingt. Schon im Januar verloren viele Gegner dieser Wahl ihr Leben, und es
zieht sich weiter. Mit künftigen Demonstrationen und Unruhen ist zu rechnen
In
Dow-Bodié selbst ist es ruhig. Nach wochenlangem Lock down der Schulen hat die
6. Klasse ihren Abschluss gemacht. Von 42 Schülerinnen und Schülern haben 31
die Prüfung bestanden, darunter waren 11 Mädchen. Auch wurde fleißig renoviert
und neu gebaut. Die durch einen Sturm zerstörte Küche der Lehrer wurde neu
errichtet, ein Schulgebäude renoviert, die neue Mensa für den Kindergarten ist
fast fertig. Auch eine Unterkunft für zwei Mitarbeiterinnen wurde errichtet.
Frau
Diallo hält täglich telefonischen Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort und
besorgt, so gut es geht, Medikamente und Material. Sie ist seit Monaten sehr
eingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit. Wir hoffen sehr, dass sich die Lage
bald wieder beruhigt und wir in absehbarer Zeit fahren können, vielleicht mit
einem Impfstoff geschützt.
Die
lange Zusammenarbeit zeigt jetzt Früchte, das Projekt ist auch in diesen schwierigen
Zeiten lebendig und stabil. Dies ist auch der steten Unterstützung aller
Spender zu verdanken. Ohne sie wären wir nicht in der Lage, unsererseits die
notwendigen Hilfen zu geben.
Mit diesem Dank und den besten Wünschen für ein friedvolles Weihnachtsfest und ein zunehmendes Aufatmen im neuen Jahr bleiben wir verbunden.
Dr.
Monika Böske, 1. Vorsitzende Dr. Claudia Müller, Kassiererin
Das folgende schöne Foto erreichte uns aus Dow-Bodié:
das Gesundheitszentrum mit weihnachtlichem Schmuck.
Ein Gruß von unseren Mitarbeitern in Dow-Bodié an alle Förderer und Vereinsmitglieder!