Aktuelles

08.03.2024
Die gute Nachricht über unser Projekt zuerst: Alles läuft seinen gewohnt stabilen Gang trotz insgesamt sehr instabilen Verhältnissen im Land. Das ermutigt uns alle. Wir sind überzeugt, dass sich unsere Arbeit lohnt, die Menschen zuverlässig Hilfe erfahren und die SchülerInnen regelmäßig Unterricht erhalten.

Zur Lage im Land: Eine Woche vor Weihnachten explodierte ein großes Treibstofflager in der Hauptstadt Conakry, es kamen viele Menschen ums Leben, noch mehr wurden schwer verletzt. Insgesamt 4000 Familien verloren ihr Zuhause. Über die Ursache dieser Explosion wurde nichts berichtet. Aber die Maßnahmen wie Ausgangssperre, Sperrung des Internets, Störung der Telefonverbindungen und Verbot der privaten Fernsehsender weisen auf mögliche Befürchtungen der Militärregierung hin. Es kam vorübergehend zu einer starken Einschränkung der Mobilität im Land aufgrund des Treibstoffmangels. Das bedeutet auch immer eine Verknappung der Lebensmittel in den Städten. Inzwischen hat sich diese Situation wieder entspannt. Wir haben uns entschieden - ganz ähnlich wie damals während der Ebola-Epidemie -, die durch die Explosion in große Not geratene Bevölkerung zu unterstützen, und zwar mit Lebensmitteln und Trinkwasser. Unsere Koordinatorin Djiwo Diallo hat diese Spende medienwirksam übergeben.

Die Restriktionen bei Internet, Telefon und privaten Fernsehsendern ist unverändert. Strom gibt es in der Hauptstadt Conakry nur wenige Stunden am Tag. Bereits im Januar wurde das gesamte Personal im Gesundheitsministerium ausgetauscht, incl. Minister. Das führt natürlich zu weiteren Verzögerungen bei der beantragten Importerlaubnis von Medikamenten. Dies trifft auch andere NGOs und Institutionen. Der Versuch, über die Zentralapotheke wenigstens die vorhandenen Präparate zu bekommen, scheitert bisher an der offenbar völligen Überlastung dieser Institution. Mitte Februar wurde die Auflösung der Regierung bekanntgegeben, alle Mitglieder mussten ihr Dienstfahrzeug zurückgeben, die Bankkonten wurden eingefroren, Pässe eingezogen, die Leibwächter entlassen. Inzwischen gibt es zumindest wieder einen Ministerpräsidenten. Es kam, wie zu befürchten war, zu gewaltsamen Kundgebungen, bei denen für Einhaltung von Vereinbarungen und Verträgen, für die Senkung der Lebensmittelpreise, für Pressefreiheit und Aufhebung der Internetbeschränkungen demonstriert wurde. Es gab viele Verletze und drei Tote.

Wenn wir auf diese unübersichtliche Lage schauen, sind wir besonders dankbar, dass die Mitarbeiter unseres Projektes unerschütterlich weiterarbeiten, regelmäßig ihren Lohn bekommen und dank der Lage von Dow-Bodié im Landesinneren sehr viel ruhiger leben können als in der Hautstadt. Djiwo Diallo hält intensiven Kontakt mit den Mitarbeitern und uns, sodass wir sicher sind, diese schwierigen Zeiten, in denen kein Projektbesuch möglich ist, überbrücken zu können.

Herzliche Grüße!

Dr. Monika Böske, 1. Vorsitzende                             Dr. Claudia Müller, Kassiererin

P.S.: Neue Fax-Nummer: 0931/6192430

 

Foto:SchülerInnen, Djiwo Diallo bei der Übergabe der Spende