2022-1 Gesundheitszentrum

Am 22.05.22 reisten Markus Schipprack und seine Frau Sabine Pfeil nach Dow-Bodié, Rückreise am 14.06.22.
Und am 29.10.22 machten sich folgende Vereinsmitglieder auf den Weg nach Dow-Bodié: Eve Marie Borggrefe, Renate Fischer-Espey, Claudia Müller, Matthias Raps und Manuel Schimmer. Renate Fischer-Espey war das erste Mal dabei. Sie ist Sozial- und Religionspädagogin. Rückreise der Gruppe am 12.11.22.


Gleich zu Beginn wurden alle Arbeitsplätze im Gesundheitszentrum hergerichtet.
Alle Räume machten einen gepflegten Eindruck. Verschiedene Kisten mussten noch ausgepackt und der Inhalt entsprechend in die Schränke geräumt werden.
Frau Djiwo Diallo übernahm die Organisation und den Empfang der Patienten zusammen mit Mariama Bah. Ohne die ordnende Hand von Frau Diallo wäre ein reibungsloser Ablauf nicht möglich gewesen. Beide Krankenschwestern kennen die Mentalität ihrer Landsleute, was sehr zu einem ruhigen Miteinander beiträgt. Unverzichtbar ist neben der Organisation die Übersetzungsarbeit von Frau Diallo. Sie spricht die einheimischen Sprachen, französisch und deutsch. Viele Einzelheiten mussten geregelt werden, was natürlich sehr anstrengend war.

Matthias Raps und Manuel Schimmer richteten zunächst den Arbeitsplatz für den Zahnarzt Dr. Sow her. Hier waren Allrounder gefragt. Der Kompressor, der für die Luftmotoren des Zahnarztmoduls unverzichtbar ist, wollte keinen Druck aufbauen. Die Ursache war aber bald gefunden und konnte behoben werden. Ein Ölwechsel war auch fällig. Am Fußschalter trat Luft aus. Es musste eine Dichtung ersetzt werden. Da eine Originaldichtung fehlte, wurde eine Behelfslösung gefunden: Aus einem Fahrradschlauch wurde eine „neue" Dichtung hergestellt. Bei einer durchgebrannten Feinsicherung wusste man sich ebenfalls zu helfen. Mehrer Schalter am Modul mussten gangbar gemacht werden. Immer wieder musste improvisiert werden. Improvisationstalent zeichnet gute Handwerker in Afrika aus!

Dr. Pathé Sow hatte in den Folgetagen sehr viel Zulauf. Aus organisatorischen Gründen hatte er in Dow-Bodié einige Jahre keine Patienten versorgen können. Viele Zähne mussten gezogen werden. Aber Dr. Sow konnte auch zahnerhaltend arbeiten. Thierno Mamadou Diallo übernahm die zahnärztliche Assistenz. Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet. Dr. Sow ist eine unverzichtbare Säule im Projekt, insbesondere seit Dr. Keita nicht mehr unter uns ist. Das Equipment des Zahnarztes wurde durch die Handwerker am Schluss des Aufenthaltes wieder abgebaut und sicher verstaut.

Claudia Müller versorgte unzählige Patienten allgemeinärztlich.
Die Zusammenarbeit mit der Hebamme Mariama Doussou Diallo, der Leiterin des Gesundheitszentrums Mariama Sow und den übrigen Mitarbeitern war sehr lobenswert. Die Patientenuntersuchungen liefen vielfach parallel. Die meisten Patienten konnten vom einheimischen Personal selbständig versorgt werden, was doch sehr beruhigend ist! Diese Selbständigkeit garantiert einen kompetenten Betrieb des Gesundheitszentrums über das Jahr. Markus Schipprack meinte, dass Frau Sow für das Gesundheitszentrum wie ein Sechser im Lotto sei!
Während des Aufenthaltes wurden viele schwerkranke Patienten untersucht und behandelt.
Vier bis fünf Betten waren ständig belegt. Meistens waren es schwere Malariafälle, die nach einem standardisierten Therapieschema therapiert werden konnten.

Einige Patienten, darunter auch Kinder im Schulalter, konnten nur palliativ behandelt werden.
Im Bettenraum war es gerade in den Mittags- und Nachmittagsstunden unerträglich heiß. Hier waren wieder die Handwerker gefragt. Manuel Schimmer und Matthias Raps demontierten die Oberlichter und ersetzten die Glasscheiben durch Fliegengitter. Durch diese Maßnahme konnte die Luft besser zirkulieren, was zu einer merklichen Abkühlung des Raumes führte.

Zu Beginn des Aufenthaltes stellten sich die Krankenpflegeschülerinnen aus Labe vor. Sie bekamen einen kleinen Anschauungsunterricht im Verbandswechsel. Eine allgemeine Untersuchung am Patienten wurde geübt, insbesondere auch das Abhören der Herztöne.
Für die zweite Gruppe, die bald folgen sollte, wurden über 30 Patientinnen und Patienten, die auf eine chirurgische oder eine gynäkologische Behandlung warteten, gelistet.

Der Laborant Mato Toupou Doré hatte eine Auszubildende an seiner Seite. Seine Laboruntersuchungen waren zuverlässig und für die Behandlung der Patienten sehr hilfreich.

Trotz der vielen Arbeit konnte an einem Abend Zeit für eine Fortbildung abgezweigt werden.

Matthias Raps und Manuel Schimmer nahmen verschiedene Reparatur- und Wartungsarbeiten im Gesundheitszentrum vor. So wurde die Holztür zum OP-Saal, die durch Termiten teilweise zerlegt worden war, ausgebaut und durch eine neue Stahltür ersetzt, die mit dem Container nach Guinea gebracht worden war.
Andere Türen mussten instandgesetzt werden, weil sie klemmten oder aber nicht richtig geschlossen werden konnten. Der Unterschrank einer Spüle musste erneuert werden, ebenso eine Arbeitsplatte.
Zu guter Letzt wurde die Klimaanlage im OP im Hinblick auf die zweite Gruppe einer Wartung unterzogen.

Es wurde noch einmal ausführlich besprochen, dass die Fußböden im Gesundheitszentrum aus hygienischen Gründen ausschließlich feucht gewischt werden.

Thierno Mamadou Diallo versorgte neben der Zahnarztassistenz frische und chronische Wunden. Auch musste er öfter Ohrenspülungen vornehmen.

Issaga Keita bewachte täglich den Eingang des Gesundheitszentrums, auch am Wochenende.
Er trainiert in seiner Freizeit erfolgreich junge Fußballerinnen und Fußballer.


Fotos:
Außenansicht Gesundheitszentrum. Von Termiten zerfressene OP-Tür. Einbau der OP-Stahltür. Austausch der Glasoberlichter gegen Fliegengitter. Empfang vor dem Gesundheitszentrum. Anprobe der Kompressionsstrümpfe. Registrierung der Patienten. Ein Neugeborenes mit Hebamme. Der Zahnarzt Dr. Sow bei der Arbeit. Dr. Claudia Müller im Gespräch mit einer Patientin. Fleißige Helfer mit Manuell Schimmer. Fortbildung. Gruppenfototos.