2022-1 Schule

Am 22.05.22 reisten Markus Schipprack und seine Frau Sabine Pfeil nach Dow-Bodié, Rückreise am 14.06.22.
Und am 29.10.22 machten sich folgende Vereinsmitglieder auf den Weg nach Dow-Bodié: Eve Marie Borggrefe, Renate Fischer-Espey, Claudia Müller, Matthias Raps und Manuel Schimmer. Renate Fischer-Espey war das erste Mal dabei. Sie ist Sozial- und Religionspädagogin. Rückreise der Gruppe am 12.11.22.


Handyempfang ist fast überall. Funklöcher sind selten. Der Empfang ist häufig besser als hier in Deutschland.
Aber jetzt zur Schule. Eve Marie Borggrefe und Renate Fischer-Espey kümmerten sich um den Kindergarten und die Schule.
Zunächst hospitierten die beiden in allen Klassen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Es fiel auf, wie auch schon in den vergangenen Jahren, dass der Unterricht ausschließlich frontal und passiv erteilt wird. Der Unterricht wird in französischer Sprache gehalten, einer Fremdsprache für die SchülerInnen. Bei aller Kritik am Lernerfolg muss dies immer wieder mit bedacht werden.

Nach der Hospitation setzten sich die beiden mit den Lehrern zusammen, um sie und auch das guineische Schulsystem besser zu verstehen. Auch der örtliche Schulrat, Herr Diallo, kam zu Besuch. Herr Diallo war früher selbst mal Lehrer an unserer Schule. Er bestätigte, dass die gegenwärtige Situation der Schulen in Guinea sehr schwierig sei. Dass das Schulsystem kaum Fortbildungen, geschweige denn didaktisches Material für die Lehrer vorsehe.
Frau Borggrefe und Frau Fischer-Espey erarbeiteten mit den Lehrern zusammen neue Unterrichtsmethoden: Team-Spiele, wöchentlicher Besuch der Bibliothek in Bodié, Hausaufgaben ab der 4ten Klasse, Lesepatenschaften und Zoom-Meetings mit Frau Borggrefe und Frau Fischer-Espey.
In der Schule wurde Schulmaterial verteilt, Lern- und Weltkarten in den Klassenräumen aufgehängt.
Zuvor hatten Manuel Schimmer und Matthias Raps Aufhängeleisten und Pinnwände hergestellt und montiert.
Es war wichtig, einen guten menschlichen Kontakt zu den Lehrern herzustellen, um konstruktiv arbeiten zu können. Es fiel trotzdem schwer, die Lage vor Ort richtig einzuschätzen. Verschiedene Treffen mit den Lehrern außerhalb des Schulalltags waren deshalb notwendig und wichtig.
Frau Fischer-Espey und Frau Borggrefe richteten ihr Hauptaugenmerk auf die Lesekompetenz der SchülerInnen. Hier schienen ihnen zum Beispiel Lesepatenschaften sehr geeignet. Bei dieser Methode lesen ältere SchülerInnen Kindern aus der ersten Klasse und auch Kindern des Vorschulkindergartens aus einem Buch vor. Dadurch können die Vorlesenden selbst ihre Lesekompetenz verbessern und sich auch außerschulisch Wissen aneignen.
Es ist gerade im Bildungsbereich immer wieder eine große Herausforderung, die afrikanische mit der europäischen Welt zusammenzubringen.
Auch bei diesem Aufenthalt war das Fernsehen aus Conakry angereist. Ausführliche Interviews wurden sowohl mit den Lehrerinnen als auch mit dem medizinischen Personal geführt. Bei der Ausstrahlung kam bedauerlicher Weise die Schule zu kurz.
Die tägliche Hygiene wurde wieder einmal thematisiert. Jede Klasse bekam Seife.

Junge Fußballerinnen wurden mit neuen Fußballschuhen, mit Bällen und einer Ballpumpe versorgt.

Eine willkommene Abwechslung war ein Ausflug nach Boka, dem Heimatort unserer Hebamme.  Die Überquerung eines Flusses über eine abenteuerliche Brücke ist besonders bemerkenswert.
Nach der Flussüberquerung ging es zu Fuß weiter. Auf dem Weg ins Dorf sah man Affen, viele Rinder, Vögel, Schmetterlinge und Echsen.
Hervorzuheben ist der herzliche Empfang im Dorf. Die Ältesten erzählten die 120-jährige Geschichte des Dorfes. Die Gruppe wurde mit vielen Geschenken bedacht: ein Sack Erdnüsse, Orangen, Bananen und eine Kuh.

Zum Abschluss des Aufenthaltes gab es wie immer ein Fest.

Die Rückreise nach Conakry verlief reibungslos. Am Folgetag wurde die Gruppe vom deutschen Botschafter empfangen. Die Gespräche mit ihm waren recht informativ.


Fotos:
Auf dem Weg nach Dow-Bodié. Fast überall Handy-Empfang. Schwierige Straßenverhältnisse. Markt am Straßenrand. Ankommen in Dow-Bodié. Morgendliche Versammlung um die Flagge. Klassenfotos. Einführung neuer Lehrmethoden. Lernspiele in Form von Lernteppichen. Lesepatenschaften. Schulküche. Pausenhof. Marktstände. Gruppenfotos. Von Termiten zerfressene Wandschränke. Erneuerung der Fachböden. Ein Mangobaum. Ausflug in die Umgebung. Luftbilder vom Gebäudekomplex. Auf dem Weg nach Boka. Empfang in Boka. Viele Geschenke. Gruppenfotos. Besuch beim deutschen Botschafter in Conakry.