2016-2: Gesundheitszentrum
Dem Team, das am 25. Januar in Dow-Bodié eintraf, gehörten folgende Vereinsmitglieder an: Conny Kurz, Sebastian Lange, Sebastian Kernstock, Ulrike Lange, Rita Kren, Walther Kren, Mirja Teschner, Stefan Leinen und Norbert Hartmann. Rückreise am 07. Februar.
Conny Kurz, Sebastian Lange und Sebastian Kernstock waren das erste Mal dabei. Dr. Conny Kurz ist Gynäkologin, Dr. Sebastian Lange Chirurg und Allgemeinarzt, Sebastian Kernstock Gesundheits- und Krankenpfleger.
Da Aloys Böske auch beim zweiten Team mitarbeiten wollte, blieb er im Dorf, als die erste Gruppe zurück nach Deutschland reiste. Er erledigte zwischenzeitlich mit Boubacar und Mamadou noch viele handwerkliche Arbeiten in der Schule und im Gesundheitszentrum.
Unerwartet erkrankte Aloys Böske an einem Herzinfarkt. Dank der intensivmedizinischen Kompetenz von Stefan Leinen, Mirja Teschner und Norbert Hartmann, der vorhandenen Medikamente und medizinischen Geräte konnte eine unter dortigen Bedingungen optimale Behandlung durchgeführt werden. Fünf Tage nach dem Ereignis erfolgte ein 15-stündiger Transfer über die Piste zum Flughafen Conakry, begleitet von Mirja Teschner und Norbert Hartmann. Yango Keita und sein Bruder Mamadou fuhren abwechselnd. Am nächsten Tag Rücktransport von Conakry nach Nürnberg durch den Johanniter-Flugdienst, betreut von einem Notarzt und einem Rettungssanitäter der Johanniter-Unfallhilfe.
In Dow-Bodié begannen am Tag nach der Ankunft die Vorbereitungen für die geplanten Operationen. Diese Vorbereitungen mussten unterbrochen werden, weil ein Notfallkaiserschnitt durchgeführt werden musste. Alle waren froh und dankbar, dass Conny Kurz als Gynäkologin die lebenswichtige Operation unter Assistenz von Sebastian Lange und Walther Kren vornehmen konnte.
Bedingt durch die beiden Notfälle begann der OP-Betrieb mit Verzögerung. Trotzdem konnte eine Vielzahl von Eingriffen vorgenommen werden. Stefan Leinen und Mirja Teschner machten die notwendigen Anästhesien und kümmerten sich um die postoperative Intensivüberwachung der Patienten. Bei den meisten Eingriffen war eine Vollnarkose notwendig, bei anderen eine Regional- bzw. Lokalanästhesie.
Walther Kren und Sebastian Lange waren die verantwortlichen Chirurgen. Assistiert wurden die zwei mehrfach von Conny Kurz und von Dr. Diallo aus Conakry, der sich unserem Team schon in den vergangenen Jahren angeschlossen hatte. Alle waren froh, dass die Verantwortung für die Operationen jetzt auf mehrere Schultern verteilt war. Als sehr wohltuend wurde die neu installierte Klimaanlage im OP wahrgenommen. Es war alles nicht mehr so schweißtreibend.
Conny Kurz konnte mit der Hebamme viele Patienten untersuchen und behandeln, auch operativ. Die Hebamme hat von dieser Zusammenarbeit sehr profitiert.
Ulrike Lange untersuchte unzählige Patienten augenärztlich, von denen viele einen operationswürdigen Befund aufwiesen. Darüber hinaus half sie dort, wo es nötig war, zum Beispiel im OP.
Sebastian Kernstock war in erster Linie für den Aufwachraum zuständig. Dies war mit einem großen Bündel von Aufgaben verbunden. Zudem half er überall dort, wo Arbeit anfiel.
Rita Kren versorgte zusammen mit der hauptverantwortlichen Krankenschwester viele ambulante Patienten, die zum Teil schwer erkrankt waren. Neben dieser kräftezehrenden Tätigkeit war sie als Dolmetscherin unverzichtbar. Norbert Hartmann war wie in den vergangenen Jahren allgemeinärztlich tätig, versorgte viele ambulante Patienten zusammen mit dem neuen Pfleger M. Mansaré. Ihm fiel als Vorstandsmitglied die Teamleitung zu. Er war somit für alles zuständig.
Fotos: Auf dem Weg zur Arbeit. Klimaanlage. Ambulante Versorgung. OP-Vorbereitung. Notfallmanagement/"Rettungswagen"/Learjet mit Notarzt und Rettungssanitäter. Anästhesie. Operationen. Postoperative Versorgung. Fortbildung. Besuch des Gouverneurs. Abschiedsfoto.
