2002: Gesundheitszentrum
Im Dezember 2002 besuchten Monika Böske, Aloys Böske, Norbert Hartmann und Elisabeth Hartmann Dow-Bodié.
Die Erweiterung der Schule wurde am 24.12.2002 gefeiert.
Wir hatten uns vorgenommen, alle Schulkinder gründlich zu untersuchen. Damit begannen wir am zweiten Weihnachtstag. Die Speisehalle wurde während unserer Anwesenheit in ein kleines "Buschkrankenhaus" umfunktioniert.
Alles war sehr eingeschränkt. Es waren nur sehr wenige Medikamente vorhanden, auch wenig Verbandmaterial. Das gesamte Material passte in einen Reisekoffer. Entsprechend sparsam musste mit dem Wenigen, das wir hatten, umgegangen werden.
Während des Unterrichts wurden die Kinder der Reihe nach zu uns geschickt. Bei jedem Kind wurde ein Seh- und ein Hörtest durchgeführt, es wurde gewogen, gemessen und schließlich von uns untersucht. Viele Kinder hatten Erkältungskrankheiten. Die Ursache dafür war schnell gefunden. Die Temperaturen fielen nachts auf 10 bis 5 Grad Celsius und die Kinder waren nicht entsprechend warm gekleidet. Auch für uns war es überraschend, dass es einem in Afrika zu kalt werden kann.
Bei vielen Kindern sahen wir, dass die zweiten Zähne völlig ruiniert waren.
Bei den meisten Schulkindern waren die Haut und der Darm von Parasiten befallen. Wir sahen viele großflächige alte Wunden, die von uns entsprechend behandelt wurden. Die Kinder hatten sie sich bei Feld- oder Hausarbeiten zugezogen. Lehrer und andere Erwachsene, die sich für die Schule engagiert hatten, wurden ebenfalls untersucht und medizinisch versorgt.
Eine neue Erfahrung war für uns, dass viele Kinder ihr Alter - vom Geburtsdatum ganz zu schweigen - nicht wussten. Wir mussten das Alter einfach schätzen. Darüber hinaus hatten einige Kinder ihre Namen geändert, sie wollten als Flüchtlinge nicht erkannt werden.
Insgesamt wurden über 200 Kinder und Erwachsene untersucht. Es waren anstrengende Tage, zumal ein Gespräch mit den Patienten nur mit Dolmetscher möglich war. Hier waren uns Dr. Yango Keita und seine Frau Djiwo Diallo Keita eine sehr große Hilfe. Wir hatten viel Freude mit den Kindern, was für uns eine reichliche Entlohnung war.
Besonders rührte uns die große Dankbarkeit der Menschen an. So legte zum Beispiel die Mutter eine Schülers, der an Malaria erkrankt war und den wir entsprechend behandeln konnten, sieben Kilometer zu Fuß durch den Busch zurück, um uns als Dankeschön Bananen zu bringen.
Bei den Untersuchungen wurden erhebliche gesundheitliche und hygienische Probleme festgestellt.
Die Dringlichkeit eines Gesundheitszentrums wurde deutlich spürbar.
Der Ältestenrat war sehr dankbar über das Engagement der Deutschen.
Einer brachte es auf den Punkt und sagte: "Früher lief bei uns das Wasser den Berg hinunter, jetzt läuft es bergauf!"
Fotos: Die umfunktionierte Speisehalle, Untersuchungen, Sehtest, Versorgung einer sekundär heilenden Wunde unter dem Tannenbaum (Weihnachten), Malariapatientin, der Schuldirektor führt mit einer Schülerin einen Asthma-Provokationstest durch, ein aus einer Plastikflasche gebastelter Spacer, schlafende Patientin.