2007: Gesundheitszentrum

Unsere Gruppe bestand aus 8 Mitgliedern: Heike und Markus Ritter, Waltraud und Hans Rapp, Claudia Müller, Norbert Hartmann, Monika und Aloys Böske.
Monika und Aloys Böske reisten am 23.12.06, die übrigen am 30.12.06, gemeinsame Rückreise 14.01.07.
Auch unser guineischer Freund und Zahnarzt Dr. Pathé Sow war wieder mit dabei und - unverzichtbar - unsere Freunde, Koordinatoren und Repräsentanten vor Ort Djiwo Diallo Keita und Dr. Yango Keita.

Im Laufe des Jahres 2006 konnte für das Gesundheitszentrum eine Krankenschwester gewonnen werden. Dies war mit Schwierigkeiten verbunden, weil nicht jeder im Busch arbeiten möchte, obwohl die Angestellten in unserm Zentrum vergleichsweise sehr gute Bedingungen vorfinden.
Die Krankenschwester und unser bewährter Helfer in Sachen Wundversorgung, der Imam, arbeiteten überaus erfolgreich, so dass reger Betrieb im Gesundheitszentrum herrschte. Erstmals konnten die Untersuchungen und Behandlungen der Patienten im neu errichteten Gesundheitszentrum stattfinden, eine große Erleichterung!


Claudia Müller, Norbert Hartmann, Pathé Sow und Monika Böske kümmerten sich um die Patienten.
Der Andrang war noch größer als in den vorhergehenden Jahren, insgesamt waren es über 500 Patienten.
Teilweise hatten die Patienten eine sehr lange Reise auf sich genommen. Ein Patient kam weit aus dem Süden, legte 450 Kilometer zurück, die "Buschtrommel" hatte funktioniert. Die meisten Patienten konnten erfolgreich behandelt werden. Es fiel auf, dass die HIV-Infizierten im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen hatten. Hier muss in Zukunft mehr Aufklärungsarbeit, mehr Prophylaxe geleistet werden.
Heike Ritter sorgte sich um fehlernährte Kinder, arbeitete zunächst in Conakry, dann in Dow-Bodié.
Die handwerklich tätigen Mitglieder der Gruppe kümmerten sich um die Einrichtung des Labors, des Sterilisationsraumes und des Arztzimmers. Zuletzt musste sehr improvisiert werden, Material konnte nicht mehr besorgt werden, es wurde am 10.01. im Land der Generalstreik ausgerufen.

Im Sommer reiste unser Vereinsmitglied Claudia Müller für 3 Wochen nach Dow-Bodié. Der Einsatz war sehr arbeitsreich, insgesamt versorgte sie während dieser Zeit ca. 300 Patienten. Sie musste sehr belastende Erfahrungen machen. So starb ein siebzehnjähriger Patient nach zwei Tagen Durchfall bei der Ankunft im Gesundheitszentrum. Eine erschütternde Erfahrung. Bislang hatten wir Dow-Bodié ausschließlich während der Trockenzeit kennen gelernt. Claudia Müller war die erste, die das Dorf während der Regenzeit erlebte. Die Natur zeigte sich von ihrer grünen Seite.
Im November machte sie sich noch einmal für 3 Wochen auf den Weg nach Dow-Bodié. Während ihres Aufenthaltes konnte sie wiederum über 300 Patienten untersuchen und behandeln. Der Aufenthalt war nicht nur wegen der zum Teil schwerkranken Patienten belastend, sondern auch wegen der instabilen Lage im Land. Außerdem musste sie bei diesem Aufenthalt ohne Übersetzer auskommen.

Fotos: Wartende Patienten, Untersuchungs- und Behandlungssituationen, zahnärztliche Behandlung, Zahnarzt Dr. Sow in Festtagskleidung, Einrichtung des Arztzimmers, Laboreinrichtung.